Musik der 80er Jahre

Neben den Musikströmungen der 1980er Jahre wurden besonders zwei Stars, die schon lange im Geschäft waren, zum Superstar. Sie feierten ihr Comeback, das eigentlich ein Neustart war: Tina Turner und Joe Cocker. Und von Deutschland aus machte sich „Modern Talking“ auf, die Welt zu erobern. Große Persönlichkeiten der Musikgeschichte verließen zu Beginn des Jahrzehnts die Weltbühne – John Lennon (1940-1980) von „The Beatles“ fiel einem Attentat zum Opfer. Er wurde am 8. Dezember 1980 erschossen. Und Bob Marley (1945-1981), der mit seiner Band „The Wailers“ den Reggae international bekannt machte, starb am 11. Mai 1981. Ansonsten gab es jede Menge Musikströmungen, die weit über die 80er Jahre hinaus die Musikszene beeinflussten – ob Techno, Hip-Hop oder Rave.
Gleich zu Beginn kam die New Wave-Welle, die sich bereits Ende der 70er Jahre aus dem Punkrock entwickelt hatte, richtig in Schwung. Ultravox mit „Vienna“ (1980) oder OMD mit „Maid of New Orleans“ (1981) oder Eurythmics prägten den Stil des beginnenden Jahrzehnts. Kühler und minimalistischer elektronischer Beat waren ihr Markenzeichen. Mitte der 1980er Jahre hatte die Welle den Mainstream erreicht – Gruppen wie Alphaville aus Deutschland mit „Big in Japan“ oder Frankie goes to Hollywood mit „Relax“ feierten weltweit Erfolge mit Synthie-Pop-Hits – eine gefällige Variante der elektronischen Musik, zu der es sich wunderbar tanzen ließ.
In Deutschland entwickelte sich zwischen 1981 und 1983 die Neue Deutsche Welle (NDW). Zu Beginn war NDW die Bezeichnung für deutsche Punk- und New-Wave-Bands, wie beispielsweise Fehlfarben oder DAF. In der Mitte der Gesellschaft bewegte sich die Neue Deutsche Welle mit Tophits, wie Nenas „99 Luftballons, Trios „Da Da Da“ oder Peter Schillings „Major Tom“. Parallel dazu stürmten Hits im Discofox-Takt die Charts, beispielsweise Gazebo mit „I LIke Chopin“ (1983) und in Deutschland startete „Modern Talking“ zu ihrer weltweiten Karriere durch.
Auch auf der internationalen Bühne starteten einige Musiker zu einer einzigartigen Karriere durch, wie beispielsweise 1984 die Gruppe „Depeche Mode“ mit ihrem Maschinensound oder im gleichen Jahr in den USA eine ehemalige Kellnerin namens Madonna Louise Ciccone, die als Madonna weltberühmt wurde. Und Michael Jackson veröffentlichte 1982 sein legendäres Album „Thriller“, das am meisten verkaufte Album aller Zeiten, mit dem er sich einen ewigen Platz in der Musikgeschichte sicherte.
Neben den Hits der Popmusikszene gehörten auch Hard Rock und Heavy Metal zu den 1980er Jahren. Metallica, Iron Maiden oder AC/DC schafften es mit harten, heftigen Rhythmen, aber auch mit gefühlvollen Balladen, das Publikum zu begeistern. Düsteres und Schauriges gab es von The Sisters Of Mercy, The Cure oder Bauhaus – denn die 80er Jahre waren auch die Zeit des Gothic-Styles. Das Jahrzehnt klang aus mit Techno, Rave sowie Rap respektive Hip-Hop und Grunge – Klängen, die in den 1990er-Jahren die Jugendkultur verstärkt prägen sollten.
Ein weltumspannendes Mega-Event der 1980er-Jahre war ein Benefiz-Konzert: Was in der Musikszene Rang und Namen hatte traf sich 1985 zum „Live Aid“-Konzert, das Bob Geldof, der irische Rock- und Bluesmusiker, anlässlich einer Hungersnot in Äthiopien organisiert hatte – mit mehr als 50 Künstlern, mehr als 16 Stunden – in London und Philadelphia sowie auf (fast) allen TV-Schirmen der Welt. Die Liste der auftretenden Künstler liest sich wie das Who is Who der Rock- und Pop-Geschichte: Mit dabei waren unter anderem David Bowie, Sting, Mick Jagger, Elton John, Tina Turner, Madonna, Bryan Adams, Paul McCartney, Queen und die Dire Straits.

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